Ja zu einer vielfältigen Kultur für alle statt für wenige

Das Opernhaus erfreut sich seit Jahren als Ort der traditionsreichen Kultur insbesondere bei gutverdienenden BesucherInnen grosser Beliebtheit. Dieses Sinnbild der etablierten Kultur lässt sich der Kanton Zürich viel kosten – jährlich subventioniert er das Opernhaus mit fast 90 Millionen Franken – 80% des gesamten kantonalen Kulturbudgets. Die restlichen 20% entfallen auf die Fachstelle für Kultur, zahlreiche Kulturinstitutionen, Künstlerinnen und Künstler.

Mit einer KEF-Erklärung zur Fachstelle Kultur, fordern wir deshalb, dass die Schere zwischen den Beiträgen ans Opernhaus und dem Gesamtaufwand für den übrigen Kulturbereich nicht weiter auseinandergehen, sondern im Gegenteil lieber näher zusammenkommen. Der Beitrag ans Opernhaus soll auf maximal 80% des Kulturbudgets begrenzt werden.

 

 

Auch weniger traditionsreiche, alternative und zeitgenössische Kunst- und Kulturformen verdienen ihren Platz in der kantonalen Kulturlandschaft und sollen dementsprechend gewürdigt werden. Kleine, aber ebenso wertvolle Kulturinstitutionen und kulturelle Veranstaltungen, die ein breites Publikum anziehen, stehen immer wieder vor finanziellen Herausforderungen. Diese alternativen Kulturinstitutionen sind gezwungen, ihr Überleben zu sichern – zu einem sehr grossen Teil eigenverantwortlich und ohne Millionensubventionen seitens des Staates. Das Opernhaus hingegen hat durch das Opernhausgesetz faktisch Staatsgarantie.

 

 

Die KEF-Erklärung ist ein klares Signal an die Kulturpolitik des Kantons Zürich. Wenn Kredite gekürzt werden, soll das nicht zulasten der bescheidenen Beiträge an die anderen Kulturinstitutionen und KünstlerInnen ausserhalb des Opernhaus gehen – dann muss man trotz Opernhausgesetz auch bei der Oper über die Bücher. Es kann nicht sein, dass genau diejenige Kulturinstitution mit den zahlungskräftigsten BesucherInnen am meisten und uneingeschränkt subventioniert wird. Die SP setzt sich dafür ein, dass nicht nur die Kultur der gutbetuchten Damen und Herren in den Genuss von Subventionen kommt, sondern Kulturgelder gerecht verteilt werden – ganz im Sinne einer Kultur für alle statt für wenige.