Junge Energie für die Schule!

Yanik Sousa ist 27 Jahre alt, schreibt gerade seine Bachelorarbeit in Sozialer Arbeit und arbeitet Teilzeit als Hortner an einer Tagesschule. In seiner Freizeit spielt er in einer Theatergruppe mit und macht Capoeira (eine Tanz- und Kampftechnik).

Yanik, am 29. November stellst du dich als Schulpfleger zur Wahl. Wieso hast du dich für diese Kandidatur entschieden?
Zum einen interessiere ich mich sehr für Politik und möchte mich dafür engagieren. Da mich Fragen rund um Bildung, Erziehung und Schulentwicklung sowohl persönlich wie auch beruflich interessieren, ist die Schulpflege der richtige Ort, um diese Interessen zu verbinden und auch «realpolitische» Luft zu schnuppern. Zum anderen möchte ich das Wissen aus meinem fachlichen Hintergrund einbringen und dazu beitragen, dass die Schulpflege mit ihrer Arbeit einen Mehrwert für die Schule schafft.

Warum liegt dir das Thema Bildung am Herzen?
Die Schule ist einer der prägendsten Lebensinhalte im Kindes- und Jugendalter. Ich bin dankbar dafür, was mir Menschen, Erlebnisse und Auseinandersetzungen an meiner Schule fürs Leben mitgegeben haben. Heutzutage führt der soziale und gesellschaftliche Wandel leider immer mehr zu wachsender Ungleichheit. Die Anforderungen an die Schule und der Leistungsdruck an die Schüler/innen nehmen zu. Dies führt wiederum vermehrt zur Überforderung vieler Schüler/innen und zum Teil auch der Lehrpersonen selbst. Die Freude an der Schule geht verloren. Deshalb will ich mich mit Herzblut dafür einsetzen, dass auch die Schüler/innen aus Dietikon in einigen Jahren mit positiven Gefühlen auf ihre Schulzeit zurückblicken können.

Hast du schon konkrete Ideen?
Um konkrete Ideen zu formulieren, ist es mir wichtig, zuerst den Kontext und das Umfeld kennenzulernen. Deshalb möchte ich weniger über konkrete Ideen und eher über meine grundsätzlichen Vorstellungen sprechen. Wie ich feststellen durfte, kann ich mich dabei mit den Legislaturzielen 2018-2022 der Schule Dietikon sehr gut anfreunden.
Beruflich setze ich mich hauptsächlich mit den sozialen und emotionalen Komponenten des Lernens auseinander. Was jemand lernt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die unterschiedlich zu gewichten sind. Lernen kann schwierig werden, wenn zum Beispiel in einer Klasse kein gutes Klima herrscht. Solche sozialen Spannungen machen die Erfüllung des Grundauftrages manchmal fast unmöglich. Deshalb ist es mir ein Anliegen, dass dafür die nötigen Ressourcen verfügbar sind und die verschiedenen Akteure aus Schule, Behörden und Zivilgesellschaft reibungslos zusammenarbeiten.
Die Einwohnerzahl von Dietikon wächst stetig. Damit die Schule ihren Auftrag erfüllen kann, braucht sie die nötige Infrastruktur und entsprechend ausgebildetes und motiviertes Personal. Hier will ich mich dafür einsetzen, dass die Infrastruktur entsprechend den Anforderungen zur Verfügung gestellt wird. Mit dem Ja zum Pavillon Stierenmatt, welcher als Tagesschule realisiert wird, sind wir auf dem richtigen Weg, um auch der etappenweisen Realisierung von Tagesschulen gerecht zu werden.
Zuletzt liegt mir daran, dass die Schule am Puls der Zeit bleibt. So will ich mich etwa dafür einsetzen, dass im Rahmen der Möglichkeiten innovativ mit aktuellen Entwicklungen – wie zum Beispiel der Digitalisierung – umgegangen wird. Mit einer konstruktiv-kritischen Neugier für aktuelle pädagogische Auseinandersetzungen soll auch das eigene Arbeiten und Handeln reflektiert und gegebenenfalls angepasst werden.