Klimafreundliche Mobilität dank ÖV und Pedalen

Die Zeit für eine Wende in der Verkehrspolitik ist schon lange reif. Wir hinken jedoch vielen Zielen hinterher. Dabei wäre es wichtig, die Menschen dazu zu bringen, vom Auto auf den ÖV umzusteigen, das Velo zu benutzen oder zu Fuss zu gehen.

Die Bevölkerungsdichte des Kantons ist in der Agglomeration am höchsten. Gut so, denn damit kann der Zersiedelung entgegengewirkt werden. Der Modalsplit im Kanton Zürich, gemeint ist damit der prozentuale Anteil der Verkehrsmittel, die Zürcher:innen an einem durchschnittlichen Tag zurücklegen, ist niederschmetternd: 57% der Personenkilometer entfallen auf das Auto, zirka 32% auf den ÖV und nur etwa 9% werden zu Fuss oder mit dem Velo gemacht; 2% entfallen auf andere Verkehrsmittel wie Taxis oder Reisecars.

 

Sicherheit steht an erster Stelle

Der Anteil des Autoverkehrs muss zugunsten klimafreundlicheren Verkehrsmitteln reduziert werden. Autos erzeugen Lärm und produzieren CO2.
E-Autos allein lösen die Verkehrsprobleme keinesfalls. Sie benötigen viel Platz, verursachen viel graue Energie (das ist die indirekte Energie, die für die Herstellung eines Produktes benötigt wird) und sind deshalb genauso gefährlich und ungesund wie normale Autos.

Mobilität bedingt Sicherheit und Lückenlosigkeit, gerade für Fussgänger:innen und Velofahrer:innen. Einer der am meisten genannten Gründe, warum Leute auf das Velo verzichten, betrifft die Sicherheit. Dies gilt für Frauen mehr als für Männer. Die Verantwortung für die Sicherheit der Velofahrenden liegt in der Obhut der Städte und Gemeinden. Wenn es im Dietiker Parlament darum geht, die Angebote für Velos zu erhöhen, verweist es oft auf den Kanton. Man könne keine neuen Radspuren bauen, da irgendein kantonales Gesetz dies  nicht erlaube. Im Kanton muss daher noch einiges bewegt werden, um in den Agglomerationsstädten und -gemeinden die Situation für Velofahrer:innen zu verbessern.

 

Zu fördern: ÖV und Langsamverkehr

Auch die ÖV-Netze könnten ausgebaut werden. Die grossen Städte im Limmattal verfügen zwar über ein attraktives Netz mit Zügen und Trams, und dies in einer hoher Taktfrequenz. Sobald man dieses gut ausgebaute Netz jedoch verlässt, ändert sich dies schnell. Trams, Elektro- und Trolleybusse sollten hier ausgebaut werden. Um den Zugang zum ÖV attraktiver zu gestalten, muss er günstiger werden. Der von Bussen, Trams, Fussgängerzonen und Velowegen benötigte Platz hat auf Kosten der Strassen zu erfolgen, da der Platz immer knapper wird, um neue Verkehrswege zu bauen. Zudem sollten keine Grünflächen versiegelt werden. Ein alter Spruch besagt: «Baue Strassen und der Verkehr wird kommen». Umgekehrt führt eine Reduktion der Flächen für Autos unweigerlich zu weniger Autoverkehr. Dafür erhöht sich die  Kapazität für den ÖV und steigert damit den Anteil an klimafreundlicher Mobilität, also zukunftsfähigem Verkehr für alle statt für wenige.

 

Katharina Kiwic, SP-Gemeinderätin Dietikon