Mut ist das Gebot der Stunde
Vorsicht ist das Gebot der Stunde – mit diesen Worten wurde die Jahresrechnungs-Debatte in der RPK eröffnet. Und dies obwohl unsere Jahresrechnung mit einem Ertragsüberschuss von beinahe 14 Mio CHF abschliesst. Dass Dietiker Jahresrechnungen besser abschliessen als budgetiert ist nun schon beinahe ein Dauerbrenner. Das Argumentarium ist jeweils, dass nicht erwartete Ereignisse zu den positiven Abweichungen geführt haben. Einmal sind es die hohen Grundstückgewinnsteuern, ein andermal eine hoher kantonaler Rückzahlungsbetrag (der notabene unsere Jahresrechnung 24 – so der Kanton dann die Gelder überwiesen hat – auch um einen hohen Millionenbetrag verbessern wird) und jetzt im Jahr 2023 ein einmalig sehr hoher Steuerertrag von juristischen Personen. Klar ist, dass diese Beträge kaum budgetiert werden können. Doch ein Budget wird immer auch aus einer Extrapolation der Vergangenheit erstellt. Und hier frage ich mich, warum man, die aus den letzten Jahren bekannten positiven Effekte tunlichst nicht berücksichtigen will.
Warum wird uns hier jeweils ein allzu pessimistisches, düsteres Bild gemalt?
Unbestritten müssen wir in den kommenden Jahren viele Investitionen stemmen, was in den Jahresrechnungen zu hohen Abschreibe-Beträgen führen wird. Doch jetzt schon den Teufel an die Wand zu malen und uns schon in der finanziellen Verwaltung des Kantons zu sehen, ist unangebracht. Unbestritten stehen wir hier vor einer Herausforderung, doch buchhalterische Lösungsansätze liegen vor und warten darauf, dass sie umgesetzt werden. Den Rotstift schon im pessimistisch gesehenen, vorauseilenden Gehorsam anzusetzen, ist unangebracht und würde der Lebensqualität der Menschen in Dietikon schaden.
Zurück zur Jahresrechnung 2023.
Die Jahresrechnung 2023 zeugt in allen Abteilungen von einem soliden und verantwortungsbewussten Umgang mit dem Budget. Die Einnahmen der Stadt Dietikon haben sich erfreulich entwickelt. Besonders hervorzuheben ist der Anstieg der Steuereinnahmen und dies nicht nur bei den juristischen, sondern auch bei den natürlichen Personen.
Auf der Aufwandsseite zeigt sich, dass wir trotz steigender Kosten in vielen Bereichen, wie beispielsweise im Gesundheits- und Sozialwesen, unsere Ausgaben im Griff behalten haben und die Abteilungen sehr budgetkonform ihr Rechnungsjahr abschliessen. In vielen Abteilungen zeigt sich aber, dass die Leistungen nur dank zusätzlichen Springereinsätzen oder Mehrstunden erbracht werden können. Hier möchten wir die Präsidialabteilung darauf hinweisen, dass wir es sehr begrüssen würden, wenn das Personalreglement angepasst werden würde. Es kann nicht sein, dass die in hoher Anzahl geleisteten Überstunden quasi a fond perdu erbracht werden. Das, da sie nur in Ausnahmefällen und nur zu einer maximal definierten Anzahl ins nächste Jahr übertragen werden können und dann auch bis Ende März bezogen werden müssen. Hier wünschen wir uns eine bessere Personalressourcenplanung bzw. Führung oder die vollständige Entschädigung oder Kompensierung der geleisteten Arbeitsstunden.
Investitionen:
Die Investitionen im Jahr 2023 konzentrierten sich auf wichtige Zukunftsprojekte. Besonders hervorzuheben sind hier die Bereitstellung des nötigen Schulraumes oder der Ausbau der digitalen Infrastruktur. Diese Investitionen sind entscheidend, um Dietikon auch zukünftig als attraktiven Standort zu sichern.
Zusammenfassen lässt sich sagen, dass die Jahresrechnung 2023 der Stadt Dietikon zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Unsere Finanzen sind stabil, und wir haben die nötigen Spielräume, um auch in Zukunft flexibel auf Herausforderungen reagieren zu können. Daher schliesse ich mein Votum mit: «Mut und Optimismus ist das Gebot der Stunde» und hoffe, dass der Stadtrat die Worte hört und den Grauschimmer vor seinem Blickfeld ablegen kann.