Planungskredit Limeco

Kaum je wurde im Gemeinderat ein Geschäft so kurzfristig als dringlich erklärt. Warum es dazu kam und um was es in den beiden Limeco Geschäften geht, erklärt der GPK-Präsident Martin Steiner gleich selbst (O-Ton aus der Gemeinderatssitzung vom 1. Juni 2023)

„Es schiint wichtig zsi – de Kommissionpresidät stellt es Gschäft vor. Und tatsächlich isches das. Mier hend am Afang vo dere Sitzig churzfristig zwei Traktande als dringlichi Gschäft müese uf d Traktandeliste setze. Das isch mier i mine 6 Jahr als Gmeindrat no nie passiert. Au de GPK han ich e Usserordentlichi Bschlussfassig müese Beaträge – au das isch für mich nöd Usus und söll di absoluti Usnahm bliebe.

Wieso han ich de Atrag uf Dringlichkeit müese stelle? Ursprünglich het d Limeco plant, die beide Gschäft scho im Juni chönne ad Urne z bringe. De apeilti Termin im September isch also scho de Nachholer-Termin.

 

Es isch d Frag ufcho, öb denn die Dringlichkeit überhaupt geh isch. Ich muen offe zuegeh, dass ich mich dadebi einersiits uf d Agabe vo de Limeco und au uf d Agabe vo de Stadtverwaltig verlah muen. D Limeco seit zu de Notwendigkeit vom Abstimmigstermin im September:

 

  •  Limeco ist mit dem Abstimmungstermin im September bereits später dran als ursprünglich geplant (Juni 2023)
  • Die Sanierungs- und Erweiterungspflicht bei der ARA sowie die verbindliche Abfallplanung des Kantons bedingen, dass die laufenden Arbeiten verzugsfrei weiterlaufen
  • Die Folgen einer Verschiebung sind schwer abschätzbar, potenziell aber gravierend
  • Mögliche Zusatzkosten im höheren zweistelligen Millionenbereich infolge:
    möglicher Verlust an Subventionen für die zusätzliche Reinigungsstufe der ARA
    Mehrkosten durch Planungsstopp, bzw. Wiederaufnahme der Planungsarbeiten
    zusätzliche notwendige Massnahmen zur Beschleunigung von Projektierung und Realisierung
  • Ebenso schwer wiegt – neben der rein monetären Betrachtung – ein absehbarer Know-how- und Qualitätsverlust im gesamten Projekt
  • Der Kaufvertrag Hasler Pflanzen AG könnte verfallen
  •  In Unterengstringen und Urdorf finden im Juni vorberatende Gemeindeversammlungen statt.

Bei einer nachträglichen Verschiebung des Abstimmungstermins droht dem Projekt ein grosser «Image-Verlust»; der Souverän könnte das Vertrauen in das Projekt verlieren. Das tönt jetzt natürlich es bitzli fatalistisch und das isches vilicht au. Mier chönds aber au nöd Usschlüsse. Vo Siite vo de Stadtverwaltig muen ich mich vorallem uf d Agabe zum Fristelauf für d Dureführig vonere Volksabstimmig verlah. Well ebe dä Fristelauf isch nüme ihaltbar, wenn mier nöd bis am 9. Juni en Entscheid fälled. Und wenn mier d Ratssekretärin Patricia Meyer und d Stadtschriiberin Claudia Winkler unisono di glieche Agabe mached, bin ich gewillt ihne das zglaube.

 

Jetzt aber in Medias Res:
Mier entscheided hüt Abig als ersts über en Planigskredit vo 41 Millione Franke. De Planigskredit dient de Limeco in erster Linie dadezue, e suuberi Uslegeordnig vo allne azstrebende Teilprojekt chönne vorzneh. D Visione uf de Siite vo de Limeco sind durchus vorhande und mier gänd ihne d Möglichkeit nöd nur KVA und ARA uf de grüene Wiese neu zplane, sondern ebe wiiteri Projekt im Bereich vo de Energiegwünnig sinnvoll unterzbringe. Mier reded da vomene Gsamtkonzept wo nöd nur Abwasser reinige und Kehricht verwerte söll, sondern ebe au Energie in Form vo Wärmi, Elektrizität und Biogas söll liefere unds em Limmattal erliechtere wird, d Winter-Energielugge züberbrücke.

 

Die genaue technische Details hend sie de Unterlage chönne entneh, sofern ihne das noni glanget het nimmt sich de Gschäftsführer vo de Limeco, de Herr Feusi, sicher gern Ihrne Frage ah, er sitzt hüt abig im Publikum und wird sich spötischtens jetzt nüme getraue, nach dere Sitzig rasch zverschwinde.

 

Mier hend im Rahme vo eusne Beratige eus intensiv mit Frage zu technischer Machbarkeit und au de Finanzierig usenand gsetzt und a insgesamt 3 Sitzige die beide Gschäft chönne berate. Was die beide Sachgschäft agaht, sind mier zum Schluss cho, das mier eus durchus i de Lag gsehnd, zu dene Gschäft Beschlüss fasse zchönne. Es sind wiiteri möglichi Stolperstei wo eus zu zrugghaltig veralassed. Das isch einersiits d Überarbeitig vo de Eigetümerstrategie, wo ja hüt Abig au no Thema si wird bi de Interpellation vom Sven Johannsen und anderersiits, de (no) nöd überarbeiteti Gründervertrag wo in Zuekunft Astaltsvertrag heisse wird, wo de Zweck vo de Limeco ebe uf s Verwerte vo Abfall und Ufbereite vo Trinkwasser beschränkt.

 

Und ich bin sicher, bis mier denn eines Tages über de Realisierigskredit vo wahrschinlich öpe einere Milliarde Franke i dene heilige Halle berate werded, werded sich d Verträter vo de Limeco, s Ufsichtsorgan und au de Verwaltigsrat no mehrmals bi eus erchläre müese. Und mindistens bi eus i de GPK scho sehr bald, well mier uf d Beantwortig vo eusne no offene Frage bestönd. Mier bliibed also dra.

 

D GPK empfiehlt ihne, werti Kolleginne und Kollege, das Gschäft einstimmig zur Ahnahm.

Danke vill mal

 

Ich chume no zum Chauf vo de Hasler Planzen AG. Mit dem Kauf beabsichtigt d Limeco sich e strategischi Landreserve zsichere, wo für die wiiteri Planig vo de KVA und brucht und ihre d Möglichkeit zum Landabtusch bütet. D Stadt Dietike bsitzt direkt as Coop Areal, det wo die neu KVA entstah söll, agrenzendi Grundstück und het sich wie mir vernoh hend zumene andere Ziitpunkt au scho für die Parzelle vo de Hasler AG interessiert. Well d Verchäuferin aber uf en Share-Deal bestande het, isch de Verchauf nöd zstand cho. Mier bütet mit dem Gschäft also nöd nur de Limeco Ruum zur Entwicklig vo Ihrne Alage, sondern au de Stadt Dietike Flächi zum öffentlichi Baute wie zum Bispiel en neue Werchhof z errichte.

 

Au bi dem Gschäft empfiehlt Ihne d GPK einstimmig das Gschäft azneh.“

 

Die SP/AL Fraktion ist den Empfehlungen der GPK gefolgt und hat beide Geschäfte angenommen