Weil Dietiker Wohnraum bezahlbar bleiben soll

Die Stadtentwicklung in Dietikon schreitet rasant voran. Die zunehmende Attraktivität führt jedoch auch zu steigenden Mieten und Wohnungsknappheit.
Wir können etwas dagegen tun.

Juli – eine Gruppe junger Leute mit politischem Interesse – hat eine Initiative lanciert, über die wir am 18. Juni 2023 abstimmen werden. Die Initiative „Bezahlbares Wohnen in Dietikon“ verlangt, dass bis ins Jahr 2050 ein Viertel aller Mietwohnungen im Eigentum von gemeinnützigen Wohnbauträgern sein soll. Ausgenommen von dieser Berechnung sind Wohnungen und Einfamilienhäuser im selbst genutzten Eigentum.

 

Um am 18. Juni ein doppeltes Ja zu erreichen, braucht Juli unsere Unterstützung.
Die SP Dietikon unterstützt die Initiative, doch auch Du kannst Deinen Teil beitragen:

Mit deiner Spende kann Juli einen sichtbaren Abstimmungskampf machen. Für Plakate, Flyer oder Standaktionen ist im Moment nur ein kleines Budget vorhanden. Du kannst mithelfen, dass Dietikon bezahlbar und eine offene, solidarische Stadt für alle Menschen bleibt.

 

So kannst du die Initiative finanziell unterstützen:

Kontoinhaber:           Philipp Sánchez
IBAN:                         CH0808307000455551308

(Der Kontoinhaber ist Philipp Sánchez, Mitglied des Initiativkomitees und SP-Gemeinderat.

Das Konto wird ausschliesslich für die Finanzierung des Wahlkampfes verwendet.

Nach der Abstimmung wird eine Abrechnung über die Ein- und Ausgaben auf der der Initiative-Webseite veröffentlicht.)

 

 

Du kannst die Initiative auch unterstützen, indem Du dem Unterstützer:innen-Komitee beitrittst.

Unter dietikonbezahlbar.ch findest Du weitere Infos.

 

Wir danken Dir jetzt schon – auch im Namen von Juli – für Deine Unterstützung.

 

Herzlich,
Deine SP Dietikon

Was ist bisher geschehen: 

 

 

Am 6. Oktober 2022 diskutierte der Gemeinderat über die Initiative „Bezahlbares Wohnen in Dietikon“.
Dietiker SP Gemeinderat und Initiativkomitee-Mitglied Silvan Fischbacher stand Nau.ch für ein Interview zur Verfügung:

 

 

 

 

Die Volksinitiative verlangt, dass sich bis 2050 mindestens ein Viertel aller Mietwohnungen im Eigentum von gemeinnützigen Wohnbauträgern befindet. Davon ausgenommen sind Wohnungen und Einfamilienhäuser im selbst genutzten Eigentum.

Der Stadtrat hat bereits einen Gegenvorschlag zur Initiative präsentiert. Im Interview mit Nau.ch spricht Silvan Fischbacher (SP) Kritikpunkte an und zeigt Verbesserungspotenzial auf.

 

Nau.ch: Die Volksinitiative verlangt, dass bis 2050 sich mindestens ein Viertel aller Mietwohnungen im Eigentum von gemeinnützigen Wohnbauträgern befinden.
Diese Zielvorgabe wurde vom Stadtrat als unrealistisches Unterfangen bezeichnet, die Stossrichtung der Initiative solle aufgenommen, aber in «realitätsnahe Bahnen» gelenkt und «ganzheitlich» angegangen werden. Was heisst das für Sie konkret?

 

Silvan Fischbacher: Grundsätzlich würden wir uns natürlich freuen, wenn die Stossrichtung der Initiative vom Stadtrat aufgenommen würde.
Leider ist das mit dem Gegenvorschlag des Stadtrats nicht der Fall. Der lautet so: «Die Gemeinde fördert qualitativ hochwertigen, preisgünstigen Wohnraum. Der Stadtrat erstattet alle vier Jahre Bericht.» Es ist letztlich ein Satz ohne konkretes Ziel, der nicht dazu beitragen wird, das Problem der steigenden Mieten in Dietikon zu lösen. Es ist immer einfach, etwas als unrealistisch zu bezeichnen, damit man weiterhin nichts tun kann.
Wir müssen jetzt aber handeln, bevor es zu spät ist und viele Dietikerinnen und Dietiker es sich nicht mehr leisten können, in Dietikon zu leben. Ein ganzheitliches Vorgehen würden wir dabei explizit begrüssen.

 

Wie finden Sie den Gegenvorschlag des Stadtrates?

 

Es gibt viele Massnahmen, um den Anteil bezahlbarer Wohnungen zu erhöhen. Ich gebe Ihnen zwei Beispiele: In den nächsten Jahren werden grosse Teile der Stadt neu überbaut. Wir werden an vielen Stellen städtebauliche Verträge mit den Investoren abschliessen.
Anders als bei bisherigen Gestaltungsplänen, wie zum Beispiel der Lägernstrasse, müssen aber in Zukunft Wohnungen in Kostenmiete ein fixer Bestandteil solcher Verträge sein. Kurz gesagt: Wenn man ein Stockwerk höher bauen darf, soll ein Teil der zusätzlichen Wohnungen in Kostenmiete angeboten werden.
Ausserdem sollen städtische Grundstücke, wenn immer möglich, an gemeinnützige Wohnbauträger im Baurecht abgegeben werden.

 

Nau.ch: Der Stadtrat erklärt, dass im Zusammenhang mit einer Zielformulierung auch geprüft werden soll, welche «flankierenden Massnahmen gegebenenfalls ergriffen werden sollen».
Was versteht Ihre Fraktion unter solchen Massnahmen und welche solcher Massnahmen wären für Ihre Fraktion relevant?

 

Silvan Fischbacher: Diese Prüfung des Stadtrates hat unterdessen ja stattgefunden. Und der Stadtrat hat sich nach seiner Prüfung dagegen entschlossen, flankierende Massnahmen in seinem Gegenvorschlag festzuschreiben.
Wir bedauern das ausserordentlich.
Bei einem guten Gegenvorschlag mit klaren Zielsetzungen und funktionierenden flankierenden Massnahmen hätten wir vom Initiativkomitee uns sogar vorstellen können, die Initiative zurückzuziehen.
Der Vorschlag des Stadtrats wird aber nichts am Problem ändern.

 

Nau.ch: Der Stadtrat anerkennt, dass mit Blick auf eine zukünftige Wohnentwicklung der Stadt unter anderen Themen wie sozialpolitische Stabilität, Durchmischung und Lebensqualität diskutiert werden sollten.
Was ist Ihrer Fraktion mit Blick auf einen Gegenvorschlag besonders wichtig – aus diesem Themenbereich oder einem, der bisher nicht erwähnt wurde?

 

Silvan Fischbacher: Wichtig ist vor allem, dass der Gegenvorschlag zu griffigen Massnahmen für mehr bezahlbaren Wohnraum führt und eine konkrete Zielvorgabe hat.
Der Stadtrat vermeidet das Wort «gemeinnützig» und spricht von «kostengünstigem» Wohnraum.
Das hat keine rechtliche Verbindlichkeit, der Stadtrat kann also kostengünstigen Wohnraum definieren, wie er will.
Wenn wir aber wollen, dass Wohnen in Dietikon bezahlbar bleibt, brauchen wir klare, messbare Ziele. Ziele, wie sie im Initiativtext stehen: Ein Viertel aller Mietwohnungen bis 2050.

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